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Oszilot – ein Konzert für verlorene Gegenstände

Die Schweizer Künstler Luc Gut und Rolf Hellat gastieren im Rahmen eines interdisziplinären Performance-Parcours bei uns im AUDIOVERSUM. Am Freitag, 17. Dezember, ab 20 Uhr, ist „Oszilot“  inmitten unserer Schallplattensammlung zu sehen. Eine interessante Atmosphäre für ein kunstvoll klingendes Kooperationsprojekt.

Die Pandemie-Version des Jahresthemas Lost&Found von 2020 verwandelt das Theater BRUX, das AUDIOVERSUM und andere Räumlichkeiten in der Wilhelm-Greil-Straße 23 in einen Parcours aus unterschiedlichen, künstlerischen Stationen. Das Publikum zirkuliert dabei getrennt voneinander von einem Act zum nächsten, um der pandemischen Ausnahmesituation gerecht zu werden.

Verlieren und Wiederfinden lautet auch die thematische Dualität der Performance-Plattform, die internationale, nationale und lokale Kunst- und Kulturschaffende verschiedener Disziplinen vereint. Eine Dualität, die in den Arbeiten der Choreografin Verena Schneider, die auch als freischaffende Performancekünstlerin, Akrobatin und Tänzerin arbeitet, immer wieder vorkommt.

Liebe Verena, kannst du uns etwas mehr über die Plattform Plateau Partagé erzählen?
Das Plateau Partagé ist 2019 mit dem Motto „Begegnung-Vergegnung“ erstmals in Erscheinung getreten. Die Idee war sich zu vernetzen und gemeinsam aktiv zu werden. Mit dem Verein Freifall entwickelte ich in dieser Zeit ein Stück zwischen Tanz und zeitgenössischem Zirkus (La Discussion). Über diese Arbeit kam ich mit dem Freien Theater Innsbruck BRUX in Kontakt. 

Mir wurde dabei bewusst, wie schwierig es in der freien Szene ist, Publikum zu gewinnen und Räume zu finden. Daraus entstand die Idee, kollektiv zu arbeiten und zu denken, was mit Alexander Iwanov (Mitbegründer des Vereines Freifall)  vom Kunstraum Innsbruck dann in dieser Plattform mündete. Wir sahen, dass diese Form der Kunstvermittlung in Innsbruck noch fehlt. In Frankreich ist der zeitgenössiche Zirkus ein etabliertes Format. Wir setzen uns bei Plateau Partagé immer mit Inhalten auseinander, es gibt einen roten Faden, der sich durch alle Arbeiten der KünstlerInnen zieht. 

Wie finden die Künstler zusammen?

 Wir versuchen lokal, national und international zu denken und immer verschiedene Formate zu finden. Die Schweizer mit dem Oszilot – sehr genial und experimentell- hat Alex im Rahmen seiner Auftritte in der Schweiz kennengelernt. 

Gibt es eine festgelegte Reihenfolge, um den Parcours zu durchschreiten?
Nein. Alles ist Wiederholung. Am Freitag 17. Dezember wird es vier Gruppen geben und jede Gruppe wird bei einer anderen Station anfangen. Die einzelnen Stationen sind zeitlich begrenzt, damit das Ganze gut rotieren kann. Im Dazwischen, also in den Gängen befinden sich die Bilder von Martina Stapf, welche die BesucherInnen in ihren Parcours auch durchschreiten und besichtigen können. Für die Performenden ist dies eine spezielle Erfahrung. Diese Wiederholung ohne wirkliche Pause. Auch hier ein künstlerisches Konzept: Anfang. Ende. Anfang. Ende. Dazwischen.

Wie wichtig ist Musik für dich?
Ohne Musik geht gar nichts. Jedoch gibt es auch so viel verschiedene Musik, Sound und Geräusch-Settings. Musik schaut für mich zuerst nach Innen. Musik reflektiert und begleitet. Gerade für unsere Performance ist die dafür geschaffene Musikwelt etwas, das viel vorgibt, ein Gerüst für die Performenden schafft, symbolisch agiert und natürlich Gefühl und Ausdruck begleitet und verstärkt.
Die Musik in einer Performance gibt sehr stark das Ambiente vor und ja, in meiner Idee sollte die Musik nicht stärker als die / der Performende sein, sondern mitspielen.
Für mich ist Musik kein kreativer Schwerpunkt aber ich beschäftige mich seit einiger Zeit auch mit Akustik. Ich mache Field Recordings (Aufnahmen von Natur- und Umgebungsgeräuschen), um meine Wahrnehmung zu schärfen. Derzeit erarbeite ich mit meiner Kollegin Charlotte Le May eine ganz neue Produktion, in der ich mit einer Loop-Station arbeite, die auf einer Wiederholung von Texten basiert. 

Wir wünschen viel Erfolg bei den kommenden Aufführungen. 

Alle Infos zur Veranstaltung findet ihr unter www.brux.at
Das Interview führte Michaela Pletzer

 

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