Mittwoch, 22. Januar 2025
Anlässlich unserer Sonderausstellung „TATORT“ veranstalteten wir am 16. Januar 2025 einen Experten-Talk mit dem Tiroler Krimi-Autor Bernhard Aichner und dem renommierten Molekularbiologen und FBI-Berater Prof. Walther Parson. Vom Krimiautor kundig befragt, gab der Experte spannende Einblicke in seine Arbeit sowie in die Welt der Forensik.
Passender hätte der Rahmen nicht sein können: Unsere Sonderausstellung „TATORT: AUDIOVERSUM“ illustriert Interessantes und Überraschendes zum Thema Kriminologie, so trafen sich Krimiautor Bernhard Aichner und FBI-Forensiker Walther Parson zum angeregten Expertentalk. Aichner, bekannt für seine packenden Kriminalromane, interviewte Parson und führte so die Zuhörerschaft in die faszinierende Welt der forensischen Untersuchungen ein. Julia Sparber-Ablinger (Direktorin AUDIOVERSUM Science Center) betonte in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung solcher Veranstaltungen: „Nach meinem Dafürhalten ist es eine unserer wesentlichen Aufgaben, dass das AUDIOVERSUM die Wissenschaft, in diesem Fall die Forensik und die DNA-Analyse, einem breiten Publikum zugänglich macht. Professor Parson ist hier der Experte par excellence und wer könnte ihn findiger, besser und wohl auch hintergründiger zu seinem Tun befragen als der Tiroler Paradeautor im Krimi-Genre, Bernhard Aichner.“
Expertentalk als „perfektes Recherchegespräch“, bester Abgleich von Realität und Fiktion
„Was haben Friedrich Schiller, Wolfgang Amadeus Mozart und die Gletscherleiche Ötzi gemeinsam?“ Diese Frage stellte Prof. Parson während der Diskussion und erklärte dabei, wie er die markantesten Fälle seiner Karriere löste. Der DNA-Experte mit FBI-Erfahrung erläuterte, wie kleinste Spuren menschlicher Substanzen – wie Haare, Hautschuppen, Speichel und Blut – eingesetzt werden, um Personen zu identifizieren und historische Irrtümer zu korrigieren. Über seinen Gesprächspartner meinte Parson: „Bernhard Aichner ist ein renommierter Buchautor, den ich persönlich schätze. Wir arbeiten beide am gleichen Thema, der Kriminalistik, aber natürlich mit unterschiedlichen Zielen und Arbeitsweisen. Den gedanklichen Austausch dazu finde ich spannend. Ich schätze auch die Arbeit und das Engagement des Audioversums, das in professioneller Weise durch seine Ausstellungen und Workshops Wissenschaft, Technologie mit Kunst kombiniert und damit einem wichtigen Bildungsauftrag in hervorragender Weise nachkommt.“ Aichner, der nicht zuletzt als Autor der erfolgreich verfilmten Totenfrau-Reihe überregional bekannt geworden ist, sprach über seine intensive Auseinandersetzung mit dem Beruf des Bestatters und die dunklen Geheimnisse des Todes. „Für mich als Krimiautor ist es immer besonders spannend, mit Menschen zu sprechen, die auf der anderen Seite stehen. Da meine Figuren zumeist Täterinnen oder Täter verkörpern, sind Recherchegespräche mit jenen, die Verbrechen aufklären, besonders fruchtbringend für mich. Auf Basis dessen kann es noch besser gelingen, die Realität im Roman abzubilden“, reflektierte Aichner im Anschluss an das Gespräch.
Die gesamte Veranstaltung kann hier nachgesehen werden, einfach auf das Bild klicken: