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Das Leben kam oft anders und selten wie gedacht!

AUDIOVERSUM-Expertentalk mit Regional Manager und Honorarkonsul Christian Steppan

Auch 2024 laden wir wieder Persönlichkeiten zu unseren Expertentalks ins AUDIOVERSUM, um von ihrer Verbindung zum Unternehmen MED-EL und ihren Erfahrungen zu erzählen. Diesmal sprechen wir mit Christian Steppan.

Danke Christian, dass du dir heute Zeit für uns nimmst. Du bist Regional Manager bei MED-EL. Kannst du uns etwas über deinen beruflichen Werdegang erzählen, wo ging es da bei dir los?

Auf jeden Fall ganz woanders als dort, wo ich jetzt stehe. Ich bin studierter Historiker und Slawist und hab beides mit Freude in Innsbruck und in anderen Städten, unter anderem in Moskau, studiert. Nach meiner Arbeit in Russland und später dann in Österreich in der Forschung im Verteidigungsministerium ist bei mir doch der Wunsch aufgekommen mich umzuorientieren. Ich wollte nicht mein restliches Leben als Historiker bzw. Russland-Experte arbeiten. Bei meiner Suche bin ich dann auf MED-EL gestoßen.

Wann und wie kamst du zu MED-EL?

Meine Lieblingsgruppe – die Toten Hosen – haben eine Liedzeile: „Das Leben kam oft anders und selten wie gedacht!“, also unverhofft kommt oft. Im Grunde genommen war es Zufall. Ich habe meinen Lebenslauf an Bekannte und Freunde verteilt. Durch einen Arbeitskollegen kam meine Bewerbung dann bei MED-EL an. Als gebürtiger Innsbrucker kannte ich die Firma MED-EL natürlich. So kam es dann, dass ich von Wien wieder zurück in die Heimat übersiedelte und meine Stelle hier antrat.

Christian Steppan im Gesrpäch mit Michaela Pletzer

Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Mein beruflicher Alltag ist sehr vielfältig, das ist auch das unglaublich Schöne an unserer Aufgabe. Ich bin zuständig für eine Region in der Welt, die die Nachbarländer von Indien umfasst. Wenn man eine solche Region managt, kommen natürlich eine Unmenge an Tätigkeiten auf einen zu. Um es in einem Wort zu beschreiben, würde ich es Beziehungsmanagement nennen. Das sind die Beziehungen mit den NutzerInnen von Cochlea-Implantaten und mit ganz verschiedenen Personen wie ChirurgInnen, LogopädInnen und AudiologInnen, oder auch mit Partnern und Händlern vor Ort. Wir haben beispielsweise ein Projekt mit der Austrian Development Agency, wo wir ein Entwicklungsprojekt in Südasien etablieren. Hier schlüpfen wir in die Rolle der Entwicklungshelfer sozusagen. Das ist auch eine sehr spannende Tätigkeit. In manchen Fällen bin ich ganz einfach das Gesicht nach Außen in der Region und vertrete MED-EL. Es sind demnach verschiedenste Aufgaben, die das Ganze spannend machen.

Du bist als Regional Manager für die Region Südasien verantwortlich. Wie bist du mit diesen Ländern und Kulturen verbunden?

Mittlerweile fühle ich mich mit diesen Kulturen sehr verbunden, weil ich die Länder sehr gut kennen gelernt habe. Im Rahmen meiner Tätigkeit bei MED-EL habe ich auch die Schönheiten dort lieben und schätzen gelernt. Wenn man länger mit Leuten aus derselben Region zu tun hat, dann lernt man schnell wie unterschiedlich Mentalitäten und Gepflogenheiten sind. Durch meine Zeit in Russland bringe ich hier einen weiteren Hintergrund mit, der mir hilft, mich gut auf neue Kulturen, Länder und Regionen einzulassen.

Ist daraus auch die Arbeit als Honorarkonsul in Tirol entstanden?

Ja, das ist sicher mit ein Grund. Aber auch da sind wieder mehrere Zufälle zusammengekommen. Während unserer Arbeit sind wir immer wieder im Austausch mit offiziellen Stellen und Vertretungen. Sowohl mit den österreichischen Auslandsposten in den Ländern wo wir tätig sind, als auch mit den Vertretungen der jeweiligen Partnerländer in Österreich. Der damalige, sehr aktive Botschafter von Sri Lanka hat immer wieder Empfänge veranstaltet, wo auch Unternehmen, die in Sri Lanka tätig sind, eingeladen waren. Ich war regelmäßig zu Gast und brachte mich mit einer Idee oder einem Projekt ein. Das dürfte dem Boschafter damals gut gefallen haben. Und so ist er auf MED-EL und mich zugekommen und hat angefragt, ob ich diese Rolle übernehmen möchte. Im März 2022 wurde ich offiziell zum Honorarkonsul für Sri Lanka in Tirol ernannt, die schöne Eröffnungsfeier fand dann im Dezember 2022 im AUDIOVERSUM statt.

Christian Steppan mit dem ehem. Botschafter Majintha Jayesinghe

Gibt es Parallelen zwischen Sri Lanka und Österreich oder Tirol?

Ja absolut. Wir pflegen mittlerweile schon 75 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und Sri Lanka und gerade zu Tirol gibt es große Parallelen. Sri Lanka ist ein Land, das auch wie Tirol hauptsächlich vom Tourismus lebt. Die Haupteinnahmequelle des gesamten Landes, weil es einfach eine unglaubliche Schönheit und Vielfalt der Natur bietet, ist der Tourismus.

Kommen wir zurück zu deiner Arbeit bei MED-EL. In den letzten Jahren hat sich viel getan. Wie siehst du diese Entwicklungen und wo liegt dein Fokus derzeit?

Ja das stimmt, vor allem in der Region für die ich zuständig bin. Wir haben ja laufend neue Produkte, die erneuert und upgegradet werden. Wenn wir hier an unsere Entwicklungen im Bereich des Audioprozessors denken, der mittlerweile aus einem Guss kommt und einfach auf das Implantat draufgesetzt wird. Gerade was die Technologie und Nutzerfreundlichkeit betrifft, sind wir hier sehr fortschrittlich. Das ist in einer Region wie Südasien, in der eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht für den Nutzer / die Nutzerin von großem Vorteil.  Wie ich begonnen habe, ist gerade der Rondo 2 (Anm. Audioprozessoren der Firma MED-EL)  herausgekommen, jetzt gibt es mittlerweile schon den Rondo 3 und es wird hoffentlich auch einen Rondo 4 geben.

Du kennst das AUDIOVERSUM seit der Eröffnung 2013 und hast uns schon oft mit Geschäftspartnern besucht. Hast du einen persönlichen AUDIOVERSUM-Moment oder gibt es ein Lieblingsexponat?

Christian Steppan an der Station Haarzellenmusik im AUDIOVERSUM

Mein Lieblingsexponat ist für mich definitiv die Haarzellenstation. Wie man hier Schritt für Schritt, je nachdem welche Region man aktiviert, ob es eben die hohen oder tiefen Frequenzen sind, ein Musikstück mit Hörverlust veranschaulicht, finde ich sehr faszinierend. Wenn alle Haarzellen aktiviert sind, merkt man, dass es sich um Beethovens „Freude schöner Götterfunke“ handelt. Das ist für mich einfach eines der tollsten Exponate, da es wirklich sehr schön vor Augen führt, wie unser Hörorgan funktioniert und eine emotionale Verbindung zur Musik herstellt. Ich habe eine besonders enge Beziehung zur Musik da ich selbst begeisterter Hobbymusiker bin und mir ein Leben ohne Musik bzw. Musikhören kaum vorstellen kann. 

v.l.: Charitha Weerasinghe, Stephanie Unterrieder, Alexei Ilthchenko, Erwin Hochmair, Majintha Jayesinghe, Ingeborg Hochmair, Christian Steppan, Sebastian Foidl, Johanna Stubauer, Alexander Wright, Sneha Lata, Elena Iltchenko

Die zwei AUDIOVERSUM-Momente waren zum einen natürlich die Eröffnung des Honorarkonsulates hier im Museum, weil das einfach ein schöner Abend war. Der zweite Moment war, als ich mit einem jungen Patienten hier war, der ein unglaublich guter, talentierter Sänger ist. Wir haben hier bei Euch im Audioversum gemeinsam musiziert und Lieder gesungen. Das war ein toller Moment.

Das Interview führte Michaela Pletzer

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